Dirk Lindemann 20. Oktober

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Schon ab 15 Uhr herrschte am vergangenen Samstag viel Gewusel auf der Bühne der Kreuzberghalle. Dirk Lindemann mit seinem Flügel und 12 weitere Musiker und Sängerinnen probten für die Abendveranstaltung. Man muss sich das vorstellen; hier kommen 5 Stunden vorher Musiker aus Hamburg, Alsfeld, Giessen, aus dem Taunus und Fuldaer Raum zusammen und schon abends liefern sie mit Dirk Lindemann zusammen ein grandioses Musikerlebnis ab. Da spielten Geige, Schlagzeug, Saxophon, Posaune, Bassgitarre, Keyboard, Querflöte in bester Big Band-Manier auf.

 

Mit der Aussage in unseren Vorankündigungen haben wir definitiv nicht zu viel versprochen: „Wenn man die Augen schließt könnte man denken, dass Udo Jürgens noch selber auf der Bühne am Klavier sitzt und singt.“

 

Nach einem kurzen „Udo-Jürgens-Intro“ jagte ein Hit den nächsten und wirklich jeder wurde vom Publikum bejubelt. Gesanglich unterstützt wurde Dirk Lindemann unter anderem von seiner Schwester Meike bei „Ich wünsch dir Liebe ohne Leiden“, Jenny Wagner brillierte mit einer tollen Solostimme in „Ich weiß was ich will“ und nicht zu vergessen Yvonne Steinhausen.

 

Das man sich im Leben doch einmal mehr um Dinge kümmern müsste, die wichtig sind, besang Lindemann mit Violinen-Unterstützung im Lied „Der gekaufte Drache“. Auch mit dem Lied „Tanz auf dem Vulkan“ solle jeder einmal daran denken, was ihm wichtig sei. Über 1000 Lieder hat Udo Jürgens geschrieben und stand 60 Jahre auf der Bühne. Udo Jürgens wusste stets, die Frauen zu begeistern, so Lindemann. Vielleicht teile er nicht unbedingt diese Gemeinsamkeit, aber auf jeden Fall die der Musikbegeisterung. Sein erstes Udo-Jürgens-Konzert besuchte er übrigens mit ca. 8 Jahren. Die letzte Konzert-Tournee von Jürgens war im Jahr 2014, welches so jäh mit seinem Tod im Dezember endete. Natürlich durfte die Titelmelodie dieser Tournee „Mitten im Leben“ auch nicht fehlen. Udo Jürgens hat sich aber auch mit den leiseren Tönen beschäftigt. Sein Song „10 nach 11“ aus dem gleichen Jahr handelt vom Künstler, der nach den Konzerten und dem Bad in den Fans die Türe schließt und plötzlich einsam ist. Oder kennen Sie den Song „5 Minuten nach 12“? Entstanden bereits im Jahr 1982 und dennoch heute mehr wie aktuell.

 

Selbstverständlich wurden auch die Hits wie „Ich war noch niemals in New York“, „Aber bitte mit Sahne“, „Vielen Dank für die Blumen“ gespielt und ohne eine Zugabe kamen Dirk Lindemann & Big Band nicht von der Bühne. Hierzu erschien die Band standesgemäß Udo-Like in weißen Bademänteln und spielte „Ein ehrenwertes Haus“. Und wenn es nach dem Publikum gegangen wäre, wäre dies noch nicht das letzte Lied gewesen, welches zum Besten gegeben wurde. Womit wir noch eine Liedzeile aus dem musikalischen Ausflug nach unten, zu den Halunken dieser Welt, aufgreifen möchten; nämlich „Schöne Grüße aus der Hölle“ mit dem Text „.. der Laden, der ist rappelvoll“. Die Kreuzberghalle war leider nicht rappelvoll, dies lag vielleicht auch am Termin des Lullusfest-Samstags, aber dies ließen die Gäste und Lindemann-Fans nicht spüren. Sie belohnten Dirk Lindemann & Big Band bei jedem Lied mit viel Applaus und Jubel, unterstützten textsicher mit Gesang und zum Ende gab es standing ovations. Doch leider geht auch der schönste Abend mit toller Musik einmal zu Ende.

 

Dirk Lindemann und BigBand (C) Gudrun Schmidl (osthessen-news.de)
Dirk Lindemann und BigBand (C) Gudrun Schmidl (osthessen-news.de)