Musical-Stars im Schlosspark von Philippsthal

– Was kann es Schöneres geben, als an einem Sommerabend im Freien zu sitzen und Musik zu hören. Live-Musik. Musical-Songs. Von Stars der Bad Hersfelder Festspiele. Den zahlreichen Besuchern des vom Philippsthaler Kulturwecker im Schlosspark veranstalteten ersten Festspielstars-on-Tour-Konzerts wurde dieses Ver‐ gnügen am Sonntagabend zuteil.

Weil das nicht selbstverständlich ist, bedankte sich Philippsthals Bürgermeister Timo Heusner bei all denjenigen, die den Ausflug der Sänger und Musiker ermöglich haben, ganz besonders bei den Sponsoren. Nach achtjähriger Pause sei eine Wiederaufnahme der von Festspielintendantin Elke Hesse 2008 begründeten Gastkonzertreihe an der Zeit gewesen. Vier junge Philippsthalerinnen, Emily, Larissa, Lisa und Maja, sahen das ähn‐ lich.

Zusammen mit den Festspielstars intonierten sie den Abba-Hit „I Have a Dream“. Große Sympathie und kräftiger Applaus war dem Mini-Chor sicher: Vielleicht findet sich ja je‐ mand, der den Wunsch des Quartetts erfüllt und in der Marktgemeinde einen Kinder- und Jugendchor ins Leben ruft.

Die eigentlichen vier Stars fühlten sich von den Youngsters offensichtlich inspiriert. Oli‐ via Grassner erzählte aus ihrer Kindheit und leitete gefühlvoll dazu über, dass es am besten ist, die Minuten und Tage eines jeden Jahres nach den Zeiten der Liebe zu ge‐ wichten, so wie es im Song „Seasons of Love“ der Fall ist, den sie zusammen mit Rhys

George, Katrin Merkl und Pascal Kremer zum Besten gab. Im Anschluss daran präsen‐ tierten sich die Künstler und Künstlerinnen als Solisten, aber auch als immer wieder vari‐ iertes Duett oder Trio, im Hintergrund begleitet von Christian Wohlleben am Keyboard, einem Gitarristen, einem Bassisten und einem Drummer.

Rhys George glänzte unter anderem mit „Walking in Memphis“, Katrin Merkl mit „Heiß‐ geliebt“, Pascal Kremer mit dem „Duke Song“ und Olivia Grassner, die während des ganzen Abends mit ihrer großen Schwäche für Bratwurst kokettierte, mit „With Every Breath You Take“ aus dem Musical „City of Angels“, dem Song, den sie beim Casting wohl so gefühlvoll interpretierte, dass sie für die Bad Hersfelder Festspiele engagiert wurde.

In Philippsthal setzte sie in Sachen Liebeskummerbekämpfung gleich noch eins drauf: „I Will Survive“. Damit traf sie den Nerv der Zuhörer, die ihr lang anhaltenden Beifall zoll‐ ten. Und auch Pascal Kremer brillierte. Als „Mary Sunshine“ bewegte er sich in so unge‐ wöhnlich hohen Tonhöhen, dass es nicht lange dauerte, bis das Publikum mitklatschte und ihn feierte. Nicht viel anders war es bei „Make You Feel My Love“.

Höhepunkte des zweiten Teils des Konzertabends waren die Songs „Diamonds are a Girl’s Best Friend“ (Olivia Grassner), „What More Can I Say“ (Rhys George), „Nature Boy“ (Pascal Kremer), „Natural Woman“ (Katrin Merkl) und natürlich „La Vie en Rose“. Bei diesem Song griff Charming-Boy Pascal Kremer zur Klarinette und faszinierte sein offenherzig aus dem Herzen singendes Gegenüber ganz offensichtlich so sehr, dass Oli‐ via Grassner nur noch feststellte: „Wie schön das Leben doch ist – auch ohne Brat‐ wurst!“ Mit „Proud Mary“, dem von allen vier Künstlerinnen und Künstlern ausdrucks‐ stark vorgetragenen Stück „You Can’t Stop the Beat“ und nicht enden wollendem Ap‐ plaus ging es auf die Zugabe zu.

Die war wie das allererste Stück ein Abba-Hit: „Dancing Queen“. Irgendwann sang das halbe Publikum mit, nicht zu Unrecht in dem Bewusstsein, unter tiefblauem Himmel einen wunderbaren Abend erlebt zu haben.

Quelle: Hersfelder Zeitung

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