Als im Dezember 1990 die Fertigstellung der Kreuzberghalle nahte, machte sich der damalige Bürgermeister Fritz Schäfer Gedanken darüber „ Wie fülle ich die Halle?“
Die Lösung nahte in Form der Vorsitzenden des Vereinsringes, Frau Marlene Franke, mit einer
Einladung zu Vorgesprächen, dem am 28. Februar 1991 um 19 Uhr 30 eine Gründungsversammlung folgte.
Aus dem Protokoll geht hervor: „Bürgermeister Schäfer hält die Gründung eines Kulturvereins für erforderlich, um das kulturelle Bewusstsein der Bürger zu stärken und um ihnen Kultur näher zu
bringen (…) Ein Kulturverein wurde nicht früher gegründet, da in Philippsthal bisher keine geeigneten Räumlichkeiten für kulturelle Veranstaltungen vorhanden waren. Mit der Fertigstellung der
Kreuzberghalle ist diese Voraussetzung nun geschaffen“
33 Mitglieder gründen an diesem Abend den Kulturwecker, Frau Bettina Sayer wird zur ersten Vorsitzenden gewählt.
Bereits im Mai folgt die erste Veranstaltung in Form einer Autorenlesung durch Erich Hahn- „Das Narrenparadies“ - im Foyer der Kreuzberghalle.
Im Jahr 1991 führte man sage und schreibe 7 Veranstaltungen durch, was sicherlich auch mit der Gründung von Arbeitsgruppen geschuldet ist
Da gab es Arbeitsgruppe I: Theater u. Kinderveranstaltungen
Arbeitsgruppe II: Musik und bildende Kunst
Arbeitsgruppe III: Sonstiges, auch Großveranstaltungen
Schon nach einem Jahr kann man dem Protokoll der Jahreshauptversammlung entnehmen, dass der Verein auf einer gesunden Basis steht. Doch es gibt bereits hier einen Wechsel an der Führungsspitze. Marlene Nabitz übernimmt von Bettina Sayer den ersten Vorstand.
Man beweist schon in frühen Jahren des Vereines ein Näschen für zukünftige Persönlichkeiten/Stars; so verpflichtet man für den 10.10.1992 über die Heringer Theater AG für „MacBeth oder die Impotenz zur Macht“ : Michael Roth.
In den kommenden Jahren bietet man viele Veranstaltungen mit unterschiedlichem Gästezuspruch an. Neben Vorführungen des Stubaier Bauerntheaters, Konzerten der BigBand Landeck und Operettenabenden zählten hierzu u.a. auch Tanzabende. Diesen folgten dann sogar zwei Tanzkurse im Namen des Kulturweckers.
Der richtig große Coup wollte allerdings nicht so recht gelingen, auch wenn man hartnäckig am Management einer damals sehr bekannten Gruppe dranblieb, diese aber nur mit Stillschweigen antwortete: Die Kelly Family
Doch nur nicht verzagen und aufgeben ... Dran bleiben und Ideen haben.
So finden Country-Abende in der Kreuzberghalle statt; wer davon erzählt, spricht auch immer von Hans Frankes zubereitetem Chili con Carne. Das Kabarett „Antrak auf Stumphsinn“ füllte die Hallen in den kommenden Jahren mehrmals. Freddy Mercury lebt und Musical-Shows sind immer ein Füllgarant der Halle.
Im Jahr 2008 veranstaltet man gemeinsam mit der Gemeinde Philippsthal und den Bad Hersfelder Festspielen ein Open Air mit Musical-Songs mit den Mitwirkenden der Festspiele. 600 Gäste besuchen die Vorstellung laut. dem damaligen Bericht der Hersfelder Zeitung. Die Wiederholung findet das Ganze auch im Jahr 2009 – viele Mitglieder des Kulturweckers erinnern sich hierzu bestimmt noch an das mehrmalige Stühle trockenwischen nach heftigem Gewitterregen.
Und DANN ist es soweit – ein Open Air der besonderen Art steht an: DJ Ötzi kommt im August 2009 in den Schlosspark. Die Mitglieder des Kulturweckers wuppen an diesem Wochenende eine Doppelbelastung. Noch am Vortag des Konzertes durchquert die HR4 Radtour Philippsthal und der Kulturwecker übernimmt die Versorgung mit Getränken und Kaffee & Kuchen. Ein voller Erfolg, die Aufbauten für das folgende Konzert spielen mit in die Karten.
Das Wetter hält am Konzertabend – eine richtige Entscheidung, keine Ponchos zu kaufen. Das Konzert mit DJ Ötzi wird ein Hit und leitet die Erfolgsgeschichte des Vereines ein!
Am 17.September 2009 fällt ein dunkler Schatten auf den Verein. Der Motor – Marlene Nabitz – verstirbt plötzlich.
Die zweite Vorsitzende Ursel Klotzbach übernimmt den Verein gemeinsam mit Bürgermeister Orth. Später wird Hartmut Sell der erste Vorsitzende. Fortan übernimmt er gemeinsam mit dem hinter ihm stehenden Vorstand die Suche nach Künstlern und Events.
Einen besonderen Aufwand betreibt man mit „Vorsicht Gebläse – Pop meets Classic“– hier muss für die vielen Musiker die Bühne angebaut werden. Ein toller Erfolg!
Die Herkuleskeule kommt nach Philippsthal – mit dem Stück Edgar & Irmi muss man wegen geringer Verkaufszahlen in die Orangerie ausweichen. Auch eine Travestieshow hätte mehr Besucher haben können – schade.
Nicht vergessen zu erwähnen wollen wir, dass der Kulturwecker auch für wohltätige Zwecke schon immer etwas getan hat. Mehrmals wurden Konzerte – das erste bereits im Jahr 1992 – durchgeführt, um örtliche Vereine wie das Rote Kreuze oder die AWO, aber auch den Kindergarten zu unterstützen. 2012 wurde mit dem Konzert des Heeresmusikkorps für den Spielplatz im Schlosspark gespendet.
2013 füllen erstmals – für insgesamt 3 Jahre in Folge - die Dorfrocker die Hallen. Im Jahr 2014 kann man hier sogar ausverkauftes Haus melden.
2014 – 25 Jahre Grenzöffnung - und der Kulturwecker schafft es, für den 09. November Ute Freudenberg & Christian Lais zu verpflichten. Ein Top-Act,- dem sich dann noch eine riesengroße Veranstaltung im Schlosspark anschließt. Ausverkauftes Haus „beim Trabi an den Balaton und dem Golf nach Paris!“
Ausverkauftes Haus, das heißt es nun auch schon seit Jahren beim „Winterzauberland“ – zum Jubiläum hatte man als Schmankerl die Geschwister Hofmann eingeladen. Doch die Gäste kommen nicht nur wegen den Stars des Tages, sondern auch wegen leckerem Kuchen und schöner Atmosphäre.
Und dann ist da noch das alljährliche Märchen für die Kinder. Auch dies mittlerweile ein Publikumsgarant und inzwischen wurden ungezählte Waffelherzen für die vielen Gäste gebacken.
Für das leibliche Wohl wird auf jeden Fall immer gut Sorge getragen. Und wer denkt da jetzt nicht gleich an Erich Bekir und eine leckere Bockwurst im Brötchen. Diese Stelle wollen wir nutzen, auch die vielen ehrenamtlichen Helfer zu erwähnen, die gerade bei Großveranstaltungen wie Winterzauberland oder Dorfrocker ihren „Mann oder Frau“ stehen, einschließlich der Feuerwehr und den Helfern vom Roten Kreuz.
Doch bei all der „Arbeit“ kommt natürlich auch das Angenehme nicht zu kurz.
Gemeinsame Fahrten wurden gemacht, da ging es nach Hamburg zum Musical und nach Berlin. Und an der Mosel war man auch. Viele Erlebnisse sind in Erinnerung, von denen sicher gerne noch erzählt wird.